StreeTV Fribourg 2007 – Freiburger Nachrichten vom 3. Mai 2007

EINE EIGENE TV-SENDUNG GESTALTEN

StreeTV – ein Angebot im Rahmen der 850-Jahr-Feier der Stadt

Einmal einen Fernsehbeitrag produzieren: StreeTV macht es möglich. Bis zum 20. Mai ist das mobile Freiluft-Studio in der Stadt Freiburg an drei Standorten unterwegs und lädt alle zum Filmemachen ein.

Von JEAN-LUC BRÜLHART

Wer schon immer vom Fernsehmachen geträumt hat, dem bietet sich in den kommenden Wochen in der Stadt Freiburg die Gelegenheit. Im Rahmen der 850-Jahr-Feier stellt der Verein Anyma sein mobiles Fernsehstudio zur Verfügung. Michael Egger und Maïté Colin, beides freischaffende Künstler und Mitinitianten des Vereins Anyma, stehen mit Tipps zur Seite und beraten die Teilnehmenden. Vorwissen ist nicht nötig.

Themenwahl ist frei

«StreeTV» steht und fällt mit dem Mut und der Spontaneität der Teilnehmenden. Am ersten Workshop, der am kommenden Samstag mit der Erstausstrahlung der Sendung zu Ende geht (siehe Kasten), haben sieben Personen teilgenommen. Die Themenwahl ist jeweils frei. Eine Gruppe ging zum Beispiel der Frage nach, wo sich all die Freiburger Künstler mit ihren Ateliers versteckt halten.

Michael Egger und Maïté Colin hatten zuerst Erfahrungen gesammelt mit Fernseh-Workshops für Kinder und Jugendliche. Erst vor drei Jahren begannen sie, auf die Strasse zu gehen und «StreeTV» für Erwachsene zugänglich zu machen. «Interessant ist zu sehen, dass bei Kindern wie Erwachsenen die Probleme, Konflikte, Ängste, aber auch Erfolgserlebnisse dieselben sind», beobachtet der 33-jährige Egger.

Ein sozialer Aspekt

StreeTV will aber mehr als bloss den Personen das Fernsehmachen erklären. Es sollen vielmehr Begegnungen zustande kommen, Kontakte geknüpft und Gespräche geführt werden. Das Freiluft-TV-Studio ist geradezu prädestiniert dazu, die Neugierde der vorbeispazierenden Leute zu wecken. «Wir werden beobachtet und wir beobachten», beschreibt Michael Egger die Situation. «Unser Projekt beinhaltet auch einen starken sozialen Aspekt», so Michael Egger.

«Unsere ersten Erfahrungen mit einem Fernsehprojekt waren aber frustrierend», so Egger. Vor rund zehn Jahren habe man im Rahmen des Belluard Bollwerk International «das Fernsehen neu erfinden wollen und besser sein wollen als alle anderen». Obwohl täglich eine einstündige Sendung über einen grossen Kabelnetzbetreiber ausgestrahlt werden konnte, habe man ein Feedback vermisst. «Wir haben gemerkt, dass nicht primär das Resultat, sondern vielmehr der Prozess und das Filmemachen zählen muss», so Egger. Bei StreeTV ist das gewährleistet.

Photo par Alain Wicht


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